Ein Verfahren zur Herstellung von Zahnkronen und -Inlays macht immer wieder Furore: CEREC – Hochwertige Vollkeramik-Zahnkronen in nur einer Sitzung. Das klingt spannend. Wir haben mit der Esslinger Zahnärztin Sdenka Keimel über diese innovative Technik gesprochen:


CEREC ist gerade in aller Munde, im wahrsten Wortsinn. Was ist darunter zu verstehen?

CEREC steht für CEramic REConstruction und ist eine CAD/CAM-Anwendung, mit der ästhetische Keramikfüllungen wie Inlays, Teilkronen, Kronen und Brücken in nur einer einzigen Sitzung möglich ist. Das bedeutet für den Patienten: Er bekommt in kürzester Zeit einen langlebigen Zahnersatz. So ist es möglich individuelle Inlays und Kronen in nur einer Stunde voll digital zu realisieren.


Wie wird denn dann der Abdruck erstellt?

Wir machen statt einem Gebiss-Abdruck eine dreidimensionale Aufnahme – mit einem sogenannten Intraoralscanner. Er fährt nahezu berührungsfrei an den Zähnen des Ober- und Unterkiefers entlang. Wenn jemand empfindlich ist, kann es beim herkömmlichen Abdruck zu Würgereiz kommen. Das ist bei diesem Verfahren nicht mehr der Fall.


Wie wird weiter verfahren?

Die Daten aus der Intraoralkamera werden in einen Computer eingelesen. Damit können wir Zahnärzte eine passgenaue Füllung oder eine Krone am Bildschirm konstruieren. Mit dieser Bauanleitung wird dann eine separate Schleifmaschine übertragen, die mit einem farblich passenden Keramikblock bestückt ist. Nach etwa 15 Minuten ist der fertige vollkeramische Zahnersatz präzise ausgeschliffen. Für technikversierte Patienten ist es ein Highlight über ein Sichtfenster den Schleifvorgang zu beobachten.


Und dieser Zahnersatz kann sogleich verwendet werden?

Ja, er wird aus der Maschine genommen, wenn notwendig noch farblich an die benachbarten Zähne angepasst, gebrannt und eingesetzt – fertig.


Sie arbeiten mit dieser Methode schon eine Weile. Wie sind die Reaktionen Ihrer Patienten?

Unsere Patienten sind sehr glücklich darüber. Ich habe mit meinem CEREC Gerät schon viele Versorgungen für meine Patientinnen und Patienten erstellt und bin immer wieder begeistert, wie präzise und ästhetisch hochwertig diese werden – so schön, wie natürliche Zähne.


Sind die Produkte auch langlebig?
Das sind sie in der Tat: Studien sehen die maschinengefrästen Produkte als ebenso langlebig an wie laborgefertigter Zahnersatz.


Ist vollkeramischer Zahnersatz gut verträglich?

Auf jeden Fall. Keramik ist ein Stoff, der gut mit unserem Organismus harmoniert.


Wo liegen die Kosten?

Eine CEREC Krone kostet ebenso viel wie laborgefertigter Zahnersatz. Allerdings ist für den Patienten der zeitliche Faktor meist das ausschlaggebende Argument sich für die Versorgung mit CEREC zu entscheiden.


Für welche Patienten eignet sich CEREC besonders gut?

Das sind zum einen Patienten, die kein Metall in ihrer Versorgung haben wollen, die auf biokompatible und substanzschonende Versorgung Wert legen, viel Zeit sparen wollen und hohe Ansprüche an Ästhetik haben.



Frau Keimel, vielen Dank für das Interview. Wieder gewinnen wir den Eindruck, dass Ihre Praxis den „Nerv der Zeit“ trifft – und somit technischen Innovationen interessiert und positiv gegenüber steht – zum Wohle Ihrer Patienten. Weiterhin viel Erfolg!